Nachhaltig Verantwortung übernehmen

Vermutlich ist jedem dieses Thema schon einmal begegnet, egal ob bereits in der Grundschule oder aber auf irgendwelchen Werbeplakaten für die nächsten Wahlen. Nachhaltigkeit.

Es handelt sich um einen Begriff der in den unterschiedlichsten Gebieten an Bedeutung findet.

So ist er zum Beispiel in der Forstwirtschaft folgendermaßen definiert: „ein forstwirtschaftliches Prinzip, nach dem nicht mehr Holz gefällt werden darf, als jeweils nachwachsen kann.“ Und wie kann man diese Formulierung nun auf sein eigenes Leben beziehen?

Um jedem Teilgebiet gerecht zu werden haben die Vereinten Nationen 1987 eine zentrale Definition formuliert, die folgendermaßen lautet: „Die Menschheit hat die Fähigkeiten Wachstum nachhaltig zu betreiben [und so] sicherzustellen, dass die Bedürfnisse der Gegenwart  befriedigt sind, ohne dabei den Chancen der künftigen Generationen ihre Bedürfnisse zu befriedigen zu schaden.“

Es handelt sich also um ein Prinzip, dessen Ziel zwar in der Zukunft liegt, die Umsetzung dieses Ziels jedoch in der Gegenwart. Es geht darum, sich ein Bewusst sein zu schaffen, welche Auswirkungen sein eigenes Handeln nicht nur auf sich selber, sondern auch auf sein ganzes Umfeld haben könnten.

In einem Satz: Verantwortung zu übernehmen.

Gleichzeitig bedeutet Nachhaltigkeit allerdings auch „einen wirtschaftlichen Profit zu erwerben“, übersetzt auf das eigene Leben, trotz der neuen Verantwortung darauf zu achten seinen eigenen Alltag nicht zu sehr einzuschränken. Doch grade als Student fällt das eigene Budget oftmals nicht so groß aus, was viele junge Leute leider davon abschreckt sich genauer mit diesem Thema auseinander zu setzen.

Wie kann man es also schaffen sowohl nachhaltig zu leben, als auch sein eigenes Budget dabei zu schonen?

Mit diesen kleinen Tricks und Kniffs aus dem Alltag hat jeder die Möglichkeit zu entscheiden, ob er bereit ist diese Verantwortung für sich und seine Umwelt zu übernehmen:

 

Dein Wecker, den du letzte Woche auf dem Flohmarkt gekauft hast klingelt. 07.30 Uhr morgens. Also, los geht der Start in dein neues nachhaltiges Leben.

Du hast dich dazu entschieden auf einen ganz normalen Wecker zurückzugreifen, um dein Handy nachts auszuschalten und somit nicht nur in Ruhe und ungestört abends einzuschlafen, sondern auch um Strom zu sparen.

Müde schleppst du dich in die Küche, anstatt Kapsel Kaffee zu verwenden, greifst du nun auf Permanent-Filter zurück, um nicht nur einen besseren Kaffeegeschmack zu erreichen, sondern auch, um auf unnötigen Plastikkonsum zu verzichten. Denn wusstest du, dass allein in Deutschland etwa 4000 Tonnen Plastikmüll nur durch die Verwendung von Kaffeekapseln produziert werden?

Nun geht es weiter ins Bad, schnell springst du unter die Dusche, wo du dein selbstgemachtes Shampoo stehen hast und dir noch schnell mit deiner Holzzahnbürste die Zähne putzt. Auch wenn gerade bei dem Erst Kauf einer Holz- oder Bambuszahnbürste, diese als sehr teuer erscheint, gibt es super einfach Möglichkeiten die „Haltbarkeit“ deiner Bürste zu verlängern: Zu einem solltest du sie möglichst trocken halten, um die Entstehung von Pilzen, welche in feuchten Gebieten gefördert wird, zu vermeiden und außerdem solltest du deine Zahnbürste regelmäßig mit kochendem Wasser begießen, um die Entstehung von Bakterien zu verringern.

Bevor es los zur Uni geht packst du noch schnell deinen Stoffbeutel zum späteren Einkaufen ein und füllst deine Glasflasche mit Leitungswasser auf, da du vor kurzem rausgefunden hast, dass Leitungswasser nicht nur strenger kontrolliert wird als Mineralwasser und viel mehr Mineralien enthält, sondern auch für die Umwelt viel besser ist. Denn Leitungswasser benötigt keine Transportwege und du hast die Möglichkeit deine eigene Flaschen selber wiederzuverwenden, und somit weiteren Abfall zu vermeiden. Außerdem kostet ein Liter Leitungswasser weniger als einen halben Cent, warum also auf die umweltschädliche, teurere Variante zurückgreifen?

Nachdem du in der ganzen Wohnung das Licht und jede Stecker Leiste ausgeschaltet hast, machst du dich auf nach draußen. Während du schon fast in dein Auto eingestiegen bist, blickst du noch einmal auf dein Fahrrad, legst die Schlüssel in deinen Rucksack, und entscheidest dich dazu heute auf dieses zurückzugreifen. So sparst du nicht nur Sprit, sondern hast nebenbei schon ganz leicht  was für deine eigene Gesundheit, sowie für die Umwelt getan.

In der Uni angekommen läufst du noch schnell in die Bibliothek, um dort die letzten Seiten deiner Hausarbeit auszudrucken. Anstatt jedoch wie sonst immer auf das normale weiße Papier zurückzugreifen, entscheidest du dich heute dazu deine Unterlagen mit recyceltem Papier auszudrucken, welches in fast jeder Uni Bibliothek (oftmals sogar zu günstigeren Preisen) angeboten wird. Für jedes Kilo Frischfaserpapier werden in der Produktion etwas über zwei Kilogramm Holz benötigt und laut dem Umweltbundesamt verbraucht jeder Deutsche etwa 247 Kilogramm Papier pro Kopf pro Jahr, was allein bei der Papiernutzung schon einem Verbrauch von etwa 500 Kilogramm Holz entspricht. Für Altpapier hingegen wird kein neues Holz benötigt, da jede Papierfaser bis zu sieben Mal wieder verwendet werden kann.

Die ersten beiden Vorlesungen sind für heute geschafft, nun machst du dich auf zur Mensa, um dich für die weiteren Übungen zu stärken. In der Mensa angekommen stehst du vor der heutigen Essensausgabe. Du musst dich wieder entscheiden: „Nehme ich mir heute ein Gericht mit Fleisch oder soll ich heute auf die vegetarischen bzw. veganen Alternativen zurückgreifen?“ Auch diese Entscheidung triffst du heute im Sinne der Nachhaltigkeit und stellst dich an die vegetarische Essensausgabe an.

Wie Neil Armstrong nun sagen würde: „Ein kleiner Schritt für den Menschen, aber ein riesiger Sprung für die Menschheit.” Denn für die Produktion von alleine einem Kilogramm Fleisch werden bereits 16.000 Liter Wasser benötigt. Es handelt sich hierbei also nicht nur um einen riesigen Sprung für die Menschheit, sondern um einen für die gesamte Umwelt.

Mit diesem neuen Wissen und neuer Motivation, machst du dich nach der Uni auf in die Stadt, um noch ein gutes Party Outfit für den anstehenden Abend, sowie neue Lebensmittel für zu Hause einzukaufen.

Du gehst heute vorbei an Einkaufsketten wie H&M oder Zara und machst dich auf in einen Second Hand Laden in dem es nicht nur günstigere, sondern auch für dich gesündere Produkte zu kaufen gibt. Auch hier sparst du mal wieder eine Menge an Wasser, denn bereits für ein T-Shirt aus Baumwolle, werden umgerechnet etwa 2000 Liter an Trinkwasser benötigt. Auch wenn es mittlerweile schon viele Angebote an ökologischer Kleidung gibt, bleibt die beste Möglichkeit nachhaltig zu leben immer noch auf bereits vorhandene Ressourcen zurückzugreifen. Denn kein Verbrauch von Ressourcen, schlägt einfach jeglichen Verbrauch von noch so nachhaltigen Ressourcen. Wie bereits erwähnt, wirken sich Second Hand Kleider auch auf deine Gesundheit aus, denn durch die vorherigen Waschgänge ist ein Großteil der Chemikalien und toxischen Stoffe, welche fast immer für die Produktion eingesetzt werden, schon ausgewaschen worden.

Nachdem du dich nun für dein Outfit entschieden hast machst du dich auf zu den Lebensmitteln. Wie jedoch ist es möglich auch hier auf nachhaltige Produkte zu setzen ohne dabei viel mehr auszugeben als sonst?

Eine super Alternative bieten die Bio Produkte aus Discountern, wie zum Beispiel Aldi oder Lidl, die auf immer mehr nachhaltige Produkte zurückgreifen und dabei vollkommen in dem Budget eines Studenten liegen. Außerdem hast du bereits morgens deine Stofftasche eingepackt, um somit Lebensmittel, wie zu Beispiel Äpfel und Bananen unverpackt zu kaufen und so weitere Plastikverwendung zu reduzieren.

Zu Hause angekommen packst du nun alle deine Einkäufe aus und legst deine gekauften Kichererbsen in Wasser ein, denn auch hier fragst du dich „Warum sollte ich mir jedes Mal neuen Hummus in einer Plastikpackung kaufen, wenn ich ihn doch einfach selber machen kann und somit auch noch Geld spare?“

 

Du merkst also, auch wenn es auf der einen Seite viele einfache Tricks im Alltag gibt, die es einem möglich machen nachhaltiger zu leben, bedeutet es auf der anderen Seite, doch ein Stück weit mehr Arbeit all diese Alternativen zu nutzen und umzusetzen.

Egal in welchem Bereich deines Alltags du dich gerade befindest, das Thema Nachhaltigkeit wird dir immer begegnen und dich immer wieder vor die Frage stellen:

Bin ich bereit Verantwortung zu übernehmen?

Die einfachste Entscheidung: Probiere es einfach aus.

Warum urteilen, wenn man es selber noch nie gemacht hat? All diese oben genannten Tipps sind nur Möglichkeiten, worauf man in seinem Alltag achten kann, um schon einen kleinen Teil zur Umwelt beizutragen, ohne dabei selber zu viel einzustecken zu müssen.

Und vielleicht wirst du nach kurzer Zeit schon merken, dass es dir Spaß macht, Dinge wie Shampoo, Seife oder aber Hummus herzustellen.

 

Falls du jedoch wieder vor einer neuen Entscheidung stehst und überlegst, ob es sich lohnt diese Arbeit aufzuwenden, hier ein kleine Entscheidungshilfe von Charles F. Kettering, die du dir immer wieder in dein Bewusstsein rufen kannst:

 

 

 „Wir alle sollten uns um die Zukunft sorgen, denn wir werden den Rest unseres Lebens dort verbringen.“

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