Erfahrungen aus der Transaktionsanalyse

Der diesjährige Kongress der Deutschen Gesellschaft für Transaktionsanalyse befasste sich mit dem Thema "Halt und Haltung" und darüber hinaus mit dem Zusammenspiel beider Begrifflichkeiten.

Haltungen entstehen aus der Basis der Überzeugung, werden allerdings nur zu einer wirklichen Haltung, wenn man zu dieser steht und sie in seinem Leben vertreten kann. Darüber hinaus dient sie als Grundvoraussetzung der Halts, da eine Haltung notwendig ist um einer anderen Person zu stützen, ihr Halt zu geben.

Sowohl die Haltung als auch der daraus resultierende Halt stehen momentan jedoch im Konflikt zwischen der geforderten Anpassung und gleichzeitig geforderten Individualität, welche von uns erwartet wird. Wie ist es also möglich seine eigene Überzeugung zu schaffen, wenn man gleichzeitig gefordert wird mit dem Strom mit zu schwimmen? Und wie ist es möglich mit dem Strom mit zu schwimmen, wenn man aus ihm herausstechen soll und "individuell" sein soll?

Für welche der beiden Möglichkeiten sich entschieden wurde ist dabei (leider, aus meinem Blickwinkel) klar zu erkennen. So ist der klare Gewinner der Strom. Es wird immer deutlicher, dass die Anpassung dem Menschen einen Schutzraum bietet, er muss sich keine Gedanken machen und sticht nicht heraus. Abläufe, Standards biten ihm die Möglichkeit sich fallen zu lassen ohne zu hinterfragen, warum dieser Standard sich entwickelt hat und ob er überhaupt in anderen Situationen einen Sinn ergeben würde? 

Standards sind also an die Stelle unsrer Haltung getreten, denn warum eine Überzeugung schaffen, wenn schon eine Meinung vorgegeben wurde? Der Mensch selber wird auf eine quantitative Beurteilung, ob diese sich nun in den Zensuren Schüler und Studenten oder aber das Gehalt einer Arbeit ausdrückt, reduziert. 

Von der Gesamtheit dieses Systems machen wir uns also immer abhängiger während wir uns von den Menschen, dem Miteinander selber immer unabhängiger machen. Es führt zu einer menschenleeren Gesellschaft, einer stillen Leere im Gedränge.

Wie können wir es also schaffen wieder füreinander da, ja wirklich anwesend zu sein?

Oftmals tendieren wir dazu gar zu glauben wir würden im Akt der Kommunikation unser Gegenüber verstehen können, wir glauben zu begreifen was er uns vermittelt. Vergessen dabei allerdings, dass für jeden einzelnen Menschen die Welt vollkommen unterschiedlich erscheint und sich vollkommen unabhängig voneinander geformt und entwickelt hat. Ist es uns dann überhaupt möglich unser Gegenüber verstehen zu können? Die Frage die sich daran anschließt, ist es überhaupt notwendig unser Gegenüber zu verstehen?

Würde ein vollkommenes Verständnis von dem was der oder die Andere sagt und uns vermitteln möchte nicht dazu führen, dass wir dessen Identität mit der der unseren Gleichsetzen und seine Individualität dadurch verloren gehen würde? Man die andere Person einfach zu seinen Gunsten "verselbigt" und ich ihn/sie nur noch auf mein Verständnis der meinigen Welt zurechtstutze?

Ich beraube mich dabei selber der Möglichkeit jemand anderen wirklich zu sehen, wobei dies doch der eigentliche Grund eines Aufeinandertreffens sein sollte.

Wir müssen also aufhören zu glauben, dass wir die Menschen gleich schalten können, sondern sie gerade in ihrer Verschiedenartigkeit stützen, denn nur so haben wir die Möglichkeit individuell zu sein, zu unseren Überzeugungen stehen zu können, eine Haltung zu haben und unseren Mitmenschen dadurch Halt zu geben.

Warum also Strom wenn du auch du selbst sein kannst?

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Zukunft

Future. As The Buddha says, to know the future, know the present.According to Thoth, the future is not fixed, but varies according to the created by causes.

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Kritischer Kritiker der krtitischen Kritik

"Die Geschichte aller bisherigen Gesellschaft ist die Geschichte von Klassenkämpfen." -Karl Marx

 

Was würde Karl Marx denken wenn er in unserer Zeit leben könnte?

"Es ist geschafft! In Deutschland herrscht nicht mehr die Bourgeoisie."? Würde er sich freuen, den aktuellen Zustand unseres Landes zu sehen?

Persönlich kann ich nicht für ihn sprechen, doch ist es nicht eigentlich nur noch schlimmer geworden?

Nun herrscht in Deutschland nicht mehr die Bourgeoisie, dafür ist Deutschland zu dieser geworden. 

Wo früher das Proletariat ausgeraubt wurde, werden nun die Entwicklungsländer missbraucht und benutzt, zu Gunsten "der Obrigkeit".

Von einem Erfolg kann man hier also leider nicht sprechen, denn das Einzige, was tatsächlich passiert ist, ist, dass die Bourgeoisie (man kann sie eigentlich auch als Synonym zu den Industrieländern benutzen) immer radikaler wird und eine größere Distanz zwischen ihrem Proletariat schafft, getreu dem Motto "aus den Augen, aus dem Sinn". Die Anzahl der Verlierer jedoch immer Größer wird, wobei es sich früher "nur" um eine Schicht der Gesellschaft handelte, wird diese nicht nur immer und immer Größer, sondern es werden auch andere Lebewesen und die ganze Umwelt weiter, durch die "humane" Mentalität, ins Verderben gezogen.

Während also zuvor ein Klassenkampf zwischen Proletariat und Bourgeoisie herrschte, besteht nun ein Kampf zwischen Norden und Süden, die Geschichte setzt sich also unaufhörlich fort. 

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Wohin?

"Wohin du auch gehst, geh mit deinem ganzen Herzen." -Konfuzius

Doch was wenn auch das Herz sich nicht entscheiden kann?

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She did it.

"Finde heraus wer du bist. Sei dabei ganz du selbst." -Dolly Parton

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